Die Lehre des Buddha

von Gesche Rabten Rinpotsche

von Gonsar Rinpotsche

Die Lehre des Buddha

Unter Buddhismus versteht man die Unterweisungen des geschichtlichen Buddha. Diese Unterweisungen werden auch Dharma genannt. Wie hat Buddha selbst seine Unterweisungen beschrieben? Er hat das mit folgenden Worten getan:

  • Tu gar nichts Unheilsames, und
  • führe Heilsames umfassend aus,
  • zähme deinen Geist vollständig,
  • das ist die Lehre des Buddha.

Wenn wir die Lehre des Buddha anwenden wollen, was gibt es dann zu tun? Dann gilt es

  • unheilsame Handlungen vermeiden,
  • heilsame Handlungen ausführen
  • und unseren Geist zähmen.

Denn diese drei Punkte sind die Wurzel unserer Erfahrungen von Glück und Leid. Wenn es einem gelingt, Unheilsames zu vermeiden und Heilsames auszuführen, dann wird man allein dadurch für sich und andere erreicht haben, dass Leid vermieden und Wohlergehen erfahren wird. Wenn es einem dagegen nicht gelingt, Unheilsames zu vermeiden, dann wird man sich noch so sehr wünschen können, Leid nicht erfahren zu müssen, man wird unweigerlich Leid erfahren; und wenn es einem nicht gelingt, Heilsames auszuführen, dann mag man sich noch so sehr nach Wohlergehen sehnen, es wird einem nicht möglich sein, es zu erfahren.

Wenn man diesen Zusammenhang zwischen dem eigenen Verhalten und den eigenen Erfahrungen von Glück und Leid versteht, wird man sich um ein entsprechendes Verhalten bemühen. Um dieses Bemühen stabil zu machen, ist es notwendig, den Geist zu zähmen. Solange man darin keinen Fortschritt macht, mag man noch so sehr bemüht sein, Heilsames zu tun und Unheilsames zu vermeiden, es wird einem nicht recht gelingen.

Denn wenn man sich fragt, wo die Wurzel der unheilsamen Handlungen ist, dann ist die Antwort: Sie haben ihre Wurzel im eigenen Geist, und ebenso haben auch die heilsamen Handlungen ihre Wurzel im eigenen Geist. Und deshalb hat Buddha eine so große Zahl von Unterweisungen über richtige Anschauung, über Verhalten und Meditation gegeben, um es uns möglich zu machen, unseren Geist zu zähmen.

Jede Art von Leid, das in der Welt erfahren wird, angefangen von einem kurzen geistigen Unbehagen einiger Minuten, das eine Person erfährt, bis zu außerordentlichem Leid, das von vielen Wesen der Welt erfahren werden muss, hat seinen Ursprung im ungezähmten Geist. Wir sprechen immer wieder über die Wirren und Leiden in der Welt und über Kriege und Auseinandersetzungen. Alle diese Unstimmigkeiten haben ihre Wurzel einzig im ungezähmten Geist der Wesen. Deshalb ist es so wichtig, den Geist zu zähmen. Und deshalb sollte einem auch bewusst sein, dass Buddha alle Unterweisungen einzig mit der Absicht gegeben hat, es uns möglich zu machen, unseren Geist zu zähmen.

Immer, wenn man sich mit der Lehre des Buddha beschäftigt, sollte man daran denken. Wenn man Unterweisungen zuhört, darüber nachdenkt oder meditiert, sollte man das mit der Entschlossenheit tun, damit seinen Geist zu zähmen. Wenn jemand Unterweisungen über den Buddhismus gibt, sollte er es mit der Absicht tun, damit den Wesen die Möglichkeit zum Zähmen ihres Geistes zu geben. Ganz gleich, was für Aspekte des Dharma man anwendet, ganz gleich, was man im Zusammenhang mit Dharma tut, die grundlegende Motivation, die immer vorhanden sein sollte, ist das Verständnis, dass die Bemühungen dazu dienen, den eigenen Geist zu zähmen.

© 10.05.24 Rabten Choeling • ImpressumDatenschutz